Bernd und Helga Aundrup Stiftung für Kinder in Not

Vor allem in ländlichen Gebieten erreicht das laotische Bildungssystem die Bevölkerung nur unzureichend, nur 50 % der Kinder beenden die 5. Klasse und viele Kinder können nur ansatzweise lesen und schreiben.

Die Schulgebäude sind häufig extrem baufällig und die hygienischen Verhältnisse unzureichend. Oft werden 2 Schulklassen in einem Klassenzimmer zur gleichen Zeit unterrichtet und die Kinder und Lehrer sind den Witterungseinflüssen ausgesetzt, da Türen und Fenster fehlen und Dächer schadhaft sind.

Im September 2017 haben wir  in Zusammenarbeit mit den Schmitz-Stiftungen Düsseldorf und der German-Lao Association for Development (GLAD)  mit dem Bau von 2 Grundschulen begonnen, um in dieser ärmlichen Gegend noch mehr Kindern die Möglichkeit eines Schulbesuchs in einem angemessenen Lernumfeld bis zum 5. Schuljahr zu ermöglichen.

Grundschule im Dorf Phonsomboun, Distrikt Phonghong / Provinz Vientiane

Anfang Januar waren die Bauarbeiten planmäßig beendet und zur Eröffnung der beiden Grundschulen reisten wir im Januar nach Laos in die Hauptstadt Vientiane.

Am 14. Januar fuhren wir gemeinsam mit Michael Dirkx, Geschäftsführer der Schmitz-Stiftungen Düsseldorf, allen Mitarbeitern von GLAD (German-Lao Association for Development) und Wolfgang Schunke, 1. Vositzender der Deutsch-Laotischen Gesellschaft, Berlin, und seiner Frau zum Dorf Phonsomboun, ca. 2 Autostunden nördlich von Vientiane.

Im Dorf Phonsomboun leben 112 Familien (615 Einwohner). Die Kinder und auch Kinder aus den Nachbardörfern wurden in einem äußerst baufälligen Gebäude unterrichtet; dieses bot nicht ausreichend Raum für alle schulpflichtigen Kinder. Die Kosten des Neubaus betrugen € 33.000,--. Wir stellten gemeinsam mit den Schmitz-Stiftungen jeweils € 12.250 zur Verfügung;  der Restbetrag wurde in Eigenleistung von der Dorfgemeinschaft und der Bezirksregierung erbracht. GLAD war verantwortlich für die Projektleitung und  ordnungsgemäße Verwendung der Gelder während der Baumaßnahmen.

Wir wurden bereits von der Dorfgemeinschaft, dem Bürgermeister und offiziellen Vertretern der Provinzregierung erwartet und herzlich begrüßt. Das neue Gebäude – einfach, solide und zweckmäßig – umfasst 5 Klassenräume und 2 Toiletten. Die Klassenzimmer sind ca. 40 qm groß. Derzeit 84 Kinder und ihre Lehrer können nun in einem förderlichen Lernfeld lernen und arbeiten.

Nach Ansprachen  aller Repräsentanten von laotischer und deutscher Seite und einer feierlichen religiösen Zeremonie haben wir gemeinsam die Schule offiziell eröffnet. Es folgten musikalische Darbietungen und Tänze, zu denen auch wir eingeladen wurden. Anschließend verteilten wir an die geduldig wartenden Kinder Süßigkeiten, Schreibmaterialien und Spielzeug und Lehrmaterial an die Lehrer. Vor dem gemeinsamen Mittagessen, das die Frauen des Dorfes zubereitet hatten, pflanzten wir noch einige schnell wachsende Bäume als zukünftige Schattenspender auf dem Schulhof.

Da bei diesem neuen Schulprojekt unsere Stifterphilosophie und das Interesse der Dorfbevölkerung und der Provinzregierung ideal im Einklang stehen, sind wir überzeugt, hier einen nachhaltigen Beitrag zur schulischen Bildung der Dorfkinder verwirklicht zu haben.

Grundschule im Dorf Khon Kaen, Distrikt Hinherb / Provinz Vientiane

Am 15. Januar geht die Fahrt mit der gesamten Delegation wieder aus der Hauptstadt heraus ca. 2 ½ Std. Fahrt zuerst über asphaltierte Straßen, dann über staubige Pisten und vorbei an einfachsten Holzhäusern; Rinder und Ziegen weiden am Straßenrand.

Im Dorf Khon Kaen leben 225 Familien (ca. 1.450 EW), die zu 90 % der benachteiligten Volksgruppe der Khamou angehören. 146 Kinder besuchen derzeit die 5jährige Grundschule. Das Gebäude ist in einem äußerst maroden Zustand und bietet nicht allen Kindern Platz. Das neue Schulgebäude eröffnet in dieser ländlichen, armen Region allen Kindern die Möglichkeit zum Schulbesuch und gibt ihnen damit eine Zukunftsperspektive.

Bei Ankunft in Khon Kaen ist das rote Dach der neuen Schule nicht zu übersehen; eine große Festgemeinde erwartet uns bereits – die Dorfgemeinschaft, der Bürgermeister und offizielle Vertreter der Provinzregierung. Wir werden herzlich begrüßt; die Kinder schauen uns mit großen Augen an, da die meisten noch nie Europäer gesehen haben.

Nach den Ansprachen aller Repräsentanten von laotischer und deutscher Seite zerschneiden alle Beteiligten am Bau dieser Schule das Band zur offiziellen Übergabe der Schule an die Dorfgemeinschaft. Viele Eltern und auch Großeltern kommen auf uns zu, um sich persönlich zu bedanken. Die Kinder stehen geduldig für die kleinen Geschenke an, die wir mitgebracht haben und die gesamte Lehrerschaft ist glücklich über das Lehr-und Schreibmaterial.

Wie schon am Vortag in Phonsomboun sind wir überzeugt, auch in Khon Kaen einen nachhaltigen Beitrag zur schulischen Bildung in dieser Dorfgemeinschaft geleistet zu  haben. Die Gesamtkosten betrugen rd. € 32.000.—und wurden wieder zum Großteil von unserer Stiftung und den Schmitz-Stiftungen  zu je € 12.500,-- übernommen. Der Restbetrag wurde durch Eigenleistungen  der Dorfgemeinschaft und der Provinzregierung erbracht.

Die nationale Tageszeitung Vientiane und die englischsprachige Vientiane Times berichteten über die Schuleröffnungen – siehe PRESSE